KOMMENTAR
Nordverlängerung A14 steckt in der „Verlorene-Kosten-Falle“
Weiterbau trotz Umweltschädlichkeit | Weiterbau trotz
fehlendem Bedarf | Weiterbau trotz fehlender Generativität
Wenn wir Pech haben, wird die Autobahn einfach weiter gebaut – trotz fehlendem Bedarf, trotz massivem Eingriff in Naturschutzzonen. Weiterbauen, weil das Geld vom Bund kommt und nicht in der
Region bezahlt werden muss, weiterbauen, weil man in der sog. „Verlorene-Kosten-Falle“ (sunk cost fallacy) steckt.
Die „Verlorene-Kosten-Falle“ hat den Bau der Nordverlängerung A14 lange erreicht. Vor Jahren schon. Die Denke dahinter: Warum nicht zu Ende bauen, was vor vielen Jahren begonnen
wurde? Warum nicht weitermachen, wo bereits so viele Planungs- und Baukosten entstanden sind? Das scheint logisch und doch liegt ein Trugschluss und eine gewisse Zwanghaftigkeit in dieser
Erzählung. Denn wer gibt schon gerne zu, dass der eingeschlagene Weg nicht der richtige ist? Das fällt schwer, sehr schwer sogar. Jedoch: Schon vor vielen Jahren hätten Bund und beteiligte Länder
erkennen können, dass der Bau einer 4-spurigen Autobahn neben einer gut funktionierenden Bundesstraße kein logisches Unterfangen ist. Bei den bisher vorliegenden Bedarfszahlen wäre es logisch
gewesen die Bundestraße 3-spurig zu ertüchtigen.
Man kennt die allgemeine Devise: Nach uns die Sintflut. Ein Weiterso, komme was wolle. Als wenn es keine Klimakrise geben würde. Ein Denken aus dem Gestern, nicht geeignet
für ein Morgen. Wenn die Schäden zu sehen und zu spüren sind, sind diejenigen Politiker und Wirtschaftslobbyisten, die das Übel durchgeboxt haben, lange in Rente oder gar nicht mehr auf dieser
Erde. Nachfolgende Generationen haben dann mit den Auswirkungen zu kämpfen. Generativität als Verantwortungsgefühl? Fehlanzeige.
Ein solches Denken können wir uns alle leider nicht mehr leisten. Man wünschte es wäre anders, ist es aber nicht. Umdenken fällt schwer. Jedem einzelnen von uns, aber eben auch
staatlichen Behörden und politischen Verantwortungsträgern. Wer aber als gewählter Vertreter der Demokratie Verantwortung übernommen hat, muss auch an die Zukunft denken. Und wenn es mit der
Klimakrise so weitergeht, wie derzeit prognostiziert wird, wird die Zukunft nicht rosig werden. Eher feuerrot bis aschegrau.
PRESSEMITTEILUNG
Ausbau B189 statt Neubau A14
Proteste halten an | Klimakrise verschärft sich | Altmark versteppt |
Atommüllendlager droht
Das Bündnis VERKEHRSWENDE ELBE-ALTMARK setzt sich weiterhin dafür ein, dass die Bundesstraße B189
ertüchtigt wird. Ein dreispuriger Ausbau der B189 macht die A14 im Bereich der gesamten Nordverlängerung überflüssig. Die zuständige Landesregierung sowie die federführende Bundesregierung werden
aufgefordert die Planungen rund um die Nordverlängerung grundlegend zu überdenken und neu einzustufen.
Indes halten die Proteste rund um die A14 an. Wie es ausschaut, wird dies noch ein paar Jahre so weitergehen. Und das zu Recht. Denn warum der Neubau des milliardenschweren und überflüssigen
Autobahnabschnittes von Magdeburg nach Schwerin wichtiger sein soll als die zunehmend zu spürende Klimakrise, erschließt sich vielen Menschen der Region nicht mehr. Die Zeiten der auf Verdrängung
beruhenden Besorgnislosigkeit sind nach den Wetterkapriolen der letzten Wochen endgültig dahin. Nur Politik und Wirtschaftsvertreter hinken der aktuellen Diskussion hinterher und wollen den
notwendigen Wandel nicht wahrhaben.
Lange ist bekannt und zudem wissenschaftlich bestätigt (z.B. Helmholtz Zentrum für Klimaforschung, UFZ), dass die Altmark innerhalb der nächsten Jahrzehnte droht zur Steppe
zu werden. Dieser Prozess hat bereits begonnen. Gegen diese Klimaentwicklung hilft auch kein Autobahnanschluss. Dieser wird, so ist zu befürchten, dazu beitragen, die Versteppung früher als
prognostiziert zu erreichen. Teile der nächsten altmärkischen Generationen werden die Region verlassen müssen, weil keine auskömmliche zivilisatorische Lebensqualität mehr erreicht werden
kann.
Dass wiederrum ist eine gute Nachricht für die Bundesgesellschaft für Endlagersuche (BGE): Wo wenig Menschen wohnen, kein Zuzug zu erwarten ist und Bevölkerung auf Grund der Klimakrise abwandern
muss, lässt sich ein Atommüllendlager optimal platzieren.
PRESSEMITTEILUNG unseres Bündnispartners DUH
KLIMAKLAGEN-PATE werden und helfen bei der Durchsetzung sofort wirksamer Klimaschutz-Maßnahmen!
Die DUH bittet darum zu helfen. Und zwar durch
die Übernahme einer KLIMAKLAGEN-PATENSCHAFT. Diese soll kurzfristig wirksame Klimaschutzmaßnahmen gegenüber Politik und Wirtschaft durchzusetzen. Als Ergebnis des DUH-Erfolgs vor dem
Bundesverfassungsgericht durch die beiden von der DUH initiierten und finanzierten Klimaklagen hat die Bundesregierung zwar die Klimaschutzziele für 2030 verschärft. Allerdings verweigern sowohl
Bundes- wie viele Landesregierungen kurzfristig wirksame Klimaschutz-Maßnahmen, die sicherstellen, dass das im Pariser Klimaschutzabkommen vereinbarte, verbindliche 1,5 Grad Ziel bei der
Erderwärmung auch tatsächlich erreicht wird. KLIMAKLAGEN-PATE kann man HIER werden.
PRESSEMITTEILUNG
#monibleibt kann bleiben
Das Oberverwaltungsgericht in Magdeburg hat entschieden, dass das A14-Protest-Camp im Looser Forst bei Seehausen
vorerst bestehten bleiben darf. Zitat aus der PM des OVG: "Auch der Umstand, dass das Protestcamp nicht angemeldet wurde und kein Veranstalter in Erscheinung getreten ist, steht der
Einstufung des Camps als Versammlung im Sinne von Art. 8 GG nicht entgegen. Der Schutz des Art. 8 GG besteht unabhängig davon, ob eine Versammlung anmeldepflichtig und dementsprechend angemeldet
ist; er endet (erst) mit der rechtmäßigen Auflösung der Versammlung. Es gibt auch keine hinreichenden Anhaltspunkte für eine – nicht mehr durch die Versammlungsfreiheit gedeckte – Unfriedlichkeit
des Protestcamps."
Mehr dazu gerne in der offiziellen PM des OVG HIER.
Wir sind eine BÜNDNIS-Bürgerinitiative mit Namen Verkehrswende Elbe-Altmark.
Seit Januar 2021 arbeiten wir intensiv und folgen damit anderen BI-Strukturen, die vor uns den Kampf gegen die A14 und die B190n geführt haben.
Wir bestehen aus Einzelpersonen, Vereinen, Initiativen und regionalen Unternehmen.